Hubschrauber-Absturz in Südhessen
Der alte Atomkraftwerksblock Biblis A ist lediglich gegen den Absturz eines kleinen Sportflugzeugs ausgelegt. Der Stahlbeton der Reaktorkuuppel von Biblis A ist nur etwa 60 Zentimeter dick. Der Nachbarblock Biblis B ist nicht viel besser geschützt. Dessen Reaktorkuppel ist nur gegen kleine Militärflugzeuge ausgelegt, nicht aber gegen schwerere und schon gar nicht gegen schwere Passagiermaschinen, wie sie minütlich im nicht weit entfernten Rhein-Main-Flughafen starten und landen. Atomkraftgegner warnen vor realer Gefahr Atomkraftgegner sind alarmiert. Nach Auffassung der atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW belegt der Hubschrauberabsturz in Biblis-Nähe die "reale Gefahr" einer durch Flugzeuge oder Militärhubschrauber ausgelösten Atomkatastrophe.
Die Organisation klagt beim Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel auf Stilllegung von Biblis B, unter anderem auch wegen des völlig unzureichenden Schutzes gegen Flugzeugabsturz. Greenpeace verweist auf den Entwurf des Koalitionsvertrags der schwarz-gelben Bundesregierung. Darin sei noch festgehalten worden, dass ältere Anlagen unter anderem mittelfristig nur weiterbetrieben werden sollten, "wenn sie einen baulichen Schutz gegen Flugzeugabsturz vergleichbar dem der neuesten Anlagen aufweisen". Im endgültigen Koalitionsvertrag war dieser Passus dann nicht mehr zu finden. "Die Atom-Hardliner haben sich offensichtlich durchgesetzt. Das ist unverantwortlich. Die alten Anlagen müssen sofort abgeschaltet werden", fordert Greenpeace.
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