
Mittwoch, 16. Juli 2008
Wieder mal Ver.di
Susanne Kirchner gibt Gas!
der Hagebaumarkt Eutin ... nichts ist in OBIÂ 
meistens sind die Gewerkschaften (insb. IG Metall Wolfsburg) ja feige und lasse ihre Mitglieder im Stich. Bei VER.DI aber geht es mal wieder rund. Tom hatte es bereits im Forum aus anderer Quelle erwähnt. Eine durchgeführte Google-Suche läß mich schaudern! Es ist wirklich unglaublich! Gäbe es doch mehr Frauen vom Schlage Susanne Kirchner und Anne Frank!

(via ln-online)
Streit um Betriebsrat:
Harsche Kritik an Baumarktleitung Eutin - Zermürbender Kleinkrieg in Eutin: Die Gründung eines Betriebsrates in der Filiale eines Handelsunternehmens beschäftigt jetzt das Landesarbeitsgericht.
Von Meuterei soll die Rede gewesen sein – und auch davon, was man mit Meuterern bekanntlich auf hoher See macht. Dabei sind nicht die sieben Meere Schauplatz des Geschehens, sondern der Hagebaumarkt im Eutiner Gewerbegebiet. Und es geht auch nicht um Befehlsverweigerung, sondern nur um den Wunsch der Belegschaft, eine Mitarbeitervertretung zu etablieren.
„
erbost sich Susanne Kirchner, bei der Gewerkschaft Verdi in Lübeck und Ostholstein für den Bereich Handel zuständig. Der Zorn der Firmenleitung der C. J. Wigger KG mit Sitz in Neumünster als Betreiber mehrerer Hagebaumärkte konzentriert sich auf Daniel Hettwich, der von seinen Kollegen Anfang 2007 aufgefordert wurde, einen Betriebsrat zu gründen und die Führung zu übernehmen. Seitdem registriert Verdi einen Kleinkrieg gegen das Gremium und besonders dessen Vorsitzenden.
Die Rechtmäßigkeit des Wahlablaufs wurde mehrere Male angefochten – am 9. Juli muss das Landesarbeitsgericht darüber entscheiden, ob der Betriebsrat im Amt bleiben kann oder wegen Formfehlern neu gewählt werden muss. Entsetzt ist die Verdi-Vertreterin darüber, dass die Chefetage ihrem Eutiner Mitarbeiter durch eine Detektei habe ausspähen lassen: Nach einem Unfall und anschließender Operation war der 43-Jährige mehrere Wochen arbeitsunfähig-
Susanne Kirchner: „Man hat versucht, ihm Krankenscheinmissbrauch vorzuwerfen und ihn mehrere Tage lang überwachen lassen. Die uns vorliegenden Protokolle der Detektei sind erschreckend – das ging bis in die persönlichsten Bereiche. Er erhielt Abmahnungen und schließlich die fristlose Kündigung.
Geschäftsführerin Kerrin Wigger sieht die aktuelle Situation in ihrem Betrieb völlig anders:
„Wir haben grundsätzlich nichts gegen einen Betriebsrat, obwohl das für einen kleinen Betrieb wie unseren viel Formalismus und längere Entscheidungswege bedeutet. Aber wenn die Belegschaft ein Sprachrohr braucht, soll sie es sich beschaffen.“ Völlig unabhängig davon sei die Auseinandersetzung mit Daniel Hettwich, dem Kerrin Wigger „Verfehlungen“ vorwirft. Zu den Details wollte sie sich nicht äußern: „Ich will hier keine schmutzige Wäsche waschen. Aber wir werden dem nachgehen, auch wenn es sich um den Betriebsratsvorsitzenden handelt.“ Die Angelegenheiten seien beim Landesarbeitsgericht gut aufgehoben: „Wir sehen der Verhandlung am 9. Juli mit großem Interesse entgegen.“
Verdi-Sprecherin Susanne Kirchner weist den Vorwurf angeblicher Verfehlungen zurück:
„Es geht unserer Einschätzung nach ausschließlich darum, einen unbequemen Mitarbeiter loszuwerden – mit allen Mitteln. Dagegen werden wir uns wehren.“ Allerdings fürchtet Susanne Kirchner, dass im Fall einer erforderlich werdenden Neuwahl kein Betriebsrat im Eutiner Hagebaumarkt mehr zustande kommen könnte: „Es ist fraglich, ob sich in einem Klima von Angst und Verunsicherung neben Herrn Hettwich noch jemand bereiterklärt, Verantwortung zu übernehmen. Ich kann alle Mitarbeiter nur motivieren, durchzuhalten. Die Gewerkschaft ist an ihrer Seite.“
Von Eckhard Meier
Eine so rüde agierende Firmenleitung habe ich
in meiner 35-jährigen Tätigkeit noch nie erlebt“,
in meiner 35-jährigen Tätigkeit noch nie erlebt“,
erbost sich Susanne Kirchner, bei der Gewerkschaft Verdi in Lübeck und Ostholstein für den Bereich Handel zuständig. Der Zorn der Firmenleitung der C. J. Wigger KG mit Sitz in Neumünster als Betreiber mehrerer Hagebaumärkte konzentriert sich auf Daniel Hettwich, der von seinen Kollegen Anfang 2007 aufgefordert wurde, einen Betriebsrat zu gründen und die Führung zu übernehmen. Seitdem registriert Verdi einen Kleinkrieg gegen das Gremium und besonders dessen Vorsitzenden.
Die Rechtmäßigkeit des Wahlablaufs wurde mehrere Male angefochten – am 9. Juli muss das Landesarbeitsgericht darüber entscheiden, ob der Betriebsrat im Amt bleiben kann oder wegen Formfehlern neu gewählt werden muss. Entsetzt ist die Verdi-Vertreterin darüber, dass die Chefetage ihrem Eutiner Mitarbeiter durch eine Detektei habe ausspähen lassen: Nach einem Unfall und anschließender Operation war der 43-Jährige mehrere Wochen arbeitsunfähig-
Susanne Kirchner: „Man hat versucht, ihm Krankenscheinmissbrauch vorzuwerfen und ihn mehrere Tage lang überwachen lassen. Die uns vorliegenden Protokolle der Detektei sind erschreckend – das ging bis in die persönlichsten Bereiche. Er erhielt Abmahnungen und schließlich die fristlose Kündigung.
Die hat natürlich einer arbeitsgerichtlichen Überprüfung nicht standgehalten.
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Daniel Hettwich selbst äußert sich nicht zum aktuellen Geschehen: „Ich will meinen Arbeitsplatz nicht dadurch gefährden, dass ich vertragswidrig über Interna rede.“
Geschäftsführerin Kerrin Wigger sieht die aktuelle Situation in ihrem Betrieb völlig anders:
„Wir haben grundsätzlich nichts gegen einen Betriebsrat, obwohl das für einen kleinen Betrieb wie unseren viel Formalismus und längere Entscheidungswege bedeutet. Aber wenn die Belegschaft ein Sprachrohr braucht, soll sie es sich beschaffen.“ Völlig unabhängig davon sei die Auseinandersetzung mit Daniel Hettwich, dem Kerrin Wigger „Verfehlungen“ vorwirft. Zu den Details wollte sie sich nicht äußern: „Ich will hier keine schmutzige Wäsche waschen. Aber wir werden dem nachgehen, auch wenn es sich um den Betriebsratsvorsitzenden handelt.“ Die Angelegenheiten seien beim Landesarbeitsgericht gut aufgehoben: „Wir sehen der Verhandlung am 9. Juli mit großem Interesse entgegen.“
Verdi-Sprecherin Susanne Kirchner weist den Vorwurf angeblicher Verfehlungen zurück:
„Es geht unserer Einschätzung nach ausschließlich darum, einen unbequemen Mitarbeiter loszuwerden – mit allen Mitteln. Dagegen werden wir uns wehren.“ Allerdings fürchtet Susanne Kirchner, dass im Fall einer erforderlich werdenden Neuwahl kein Betriebsrat im Eutiner Hagebaumarkt mehr zustande kommen könnte: „Es ist fraglich, ob sich in einem Klima von Angst und Verunsicherung neben Herrn Hettwich noch jemand bereiterklärt, Verantwortung zu übernehmen. Ich kann alle Mitarbeiter nur motivieren, durchzuhalten. Die Gewerkschaft ist an ihrer Seite.“
Von Eckhard Meier
Die "Meuterei" im Hagebaumarkt
(via shz.de) Draußen flattern Fahnen im Wind, drinnen weht Heimwerker-Idylle durch die langen Regal reihen. Zuvorkommend sind die Mitarbeiter des Hagebaumarkts in Eutin (Kreis Ostholstein). Und kompetent. Sie sägen Bretter auf den Millimeter genau zu und erklären fehlerfrei, wie Steckdosenleisten mit Überspannungsschutz funktionieren. Wer jedoch feine Antennen mitbringt, kann ihre Anspannung spüren, ihre Unruhe. Im Hagebaumarkt Eutin GmbH & Co. KG tobt ein nervenaufreibender Kampf zwischen der Chefetage und Teilen der Belegschaft - es geht um den Betriebsrat.Geschäftsführung regiert nach Gutsherrenart
Verdi: "Geschäftsführung regiert nach Gutsherrenart" "Ich bin 35 Jahre dabei, aber eine derart eiskalte Geschäftsführung, die nach Gutsherrenart regiert, habe ich noch nicht erlebt", sagt Susanne Kirchner (56) von der Gewerkschaft Verdi, Fachbereich Handel. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht Daniel Hettwich, 43 Jahre alt. Kollegen baten ihn Anfang 2007, einen Betriebsrat zu gründen und den Vorsitz zu übernehmen. Seitdem ist sein Leben des Familien Vaters nicht leichter geworden.Susanne Kirchner: "Ein Detektiv- und Sicherheitsdienst hat den Betriebsratsvorsitzenden über Tage auch im Privatbereich observiert. Wegen angeblichen Krankenscheinmissbrauchs.
Er erhielt Abmahnungen und eine außerordentliche,
fristlose Kündigung.
Die war nach einem Termin vor dem Lübecker Arbeitsgericht aber schnell wieder vom Tisch." Trotzdem ist man bei Verdi in Sorge. Kirchner: "So ein Vorgehen schüchtert Mitarbeiter ein und erzeugt ein Klima der Angst."
Das Ziel sei klar: "Der Betriebsrat soll wieder weg."
Geschäftsführung spricht von Vertrauensbruch Der Eutiner Hagebaumarkt gehört zum Firmenkomplex der C. J. Wigger KG mit Hauptsitz in Neumünster. Die Geschäftsführung haben drei Mitglieder der Familie Wigger inne. Auf einer Mitarbeiterversammlung am 4. September 2007 in Eutin notierten Hagebaumarkt-Angestellte, was ihre Führungsriege von Betriebsräten hält.
Erschleichen von Kündigungsschutz
So soll Chefin Kerrin Wigger gesagt haben, der Betriebsrat habe sich nur gegründet, um auf Kosten der Belegschaft Kündigungsschutz zu genießen.Seniorchef Jürgen Wigger soll gewettert haben, es sei ein Vertrauensbruch, dass Daniel Hettwich mit der Gewerkschaft den Klassenfeind ins Haus geholt habe. Was er mit der Wahl des Betriebsrates angestellt habe, sei Meuterei.
Und was mit Meuterern auf Schiffen geschehe, wisse ja wohl jeder.
Ob diese Äußerungen wirklich so gefallen sind, möchte die Firma Wigger nicht kommentieren. Geschäftsführerin
Kerrin Wigger: "Wir sind ein Familienunternehmen mit kurzen Dienstwegen und offenen Türen für unsere Angestellten. Das ist unsere Philosophie, die wir auch nicht ändern wollen. Ein Betriebsrat wurde bei uns bisher nie gebraucht und auch nie angestrebt."
Als einziger Mitarbeiter der Filiale Sechs-Tage-Woche "Ich glaube, deswegen nimmt man mir mein Engagement auch persönlich übel", sagt der Betriebsratsvorsitzende dazu. Dann schweigt Daniel Hettwich - um den Betriebsfrieden nicht zu gefährden. Laut Gewerkschaft Verdi ist der Betriebsratsvorsitzende einem enormen psychischen Druck ausgesetzt. Dies äußere sich in zermürbenden Kleinigkeiten.
So soll er angewiesen worden sein, als einziger Mitarbeiter der Filiale sechs Tage in der Woche zu arbeiten. Jeder Vorgang, den er in der Sanitärabteilung des Baumarkts bearbeite, werde akribisch auf mögliche Fehler durchsucht. Als Hettwich Ende April mit stressbedingten Beschwerden ins Krankenhaus eingeliefert wurde, habe ein Detektiv sich erkundigt, auf welchem Zimmer er liege und woran er leide.
Susanne Kirchner: "Ich habe den Verdacht, dass gezielt nach Verfehlungen seinerseits gesucht
wird." Die Gewerkschafterin suchte deshalb das Gespräch mit der Geschäftsführung.
"Dabei hat man mir deutlich gemacht, dass es nur eine Lösung gebe:
die Trennung von Herrn Hettwich."
die Trennung von Herrn Hettwich."
Betriebsratswahl unwirksam? Stimmt das?
Geschäftsführerin Kerrin Wigger: "Ein Betriebsratsvorsitzender hat eine Vorbildfunktion. Und Pflichten. Mehr kann ich darüber nicht sagen, ohne über die betreffende Person sprechen zu müssen, was ich in der Öffentlichkeit nicht tun werde."
Nach Ansicht der C. J. Wigger KG sei die Betriebsratswahl ohnehin unwirksam. Das sei im Beschluss des Arbeitsgerichts Lübeck, Aktenzeichen 5 BV 123/07, nachzulesen.
Susanne Kirchner erklärt: "Die Versammlung, bei der der Wahlvorstand gewählt wird, findet ohne den Arbeitgeber statt. Daher habe ich gefragt, ob leitende Angestellte anwesend sind. Eine Person stellte sich mir als Marktleiter vor, musste den Raum verlassen. Später argumentierte das Unternehmen, es habe sich nicht um einen leitenden Angestellten gehandelt, sondern um einen Mitarbeiter, der gerne für den Betriebsrat kandidiert hätte. Somit sei die Wahl unwirksam."
In dem Arbeitsvertrag des Mitarbeiters fand sich tatsächlich kein Hinweis auf seine leitende Funktion. Berufungsverfahren soll entscheiden
Susanne Kirchner meint: "Das Ganze ist ein mieses Spiel. Schon während die Betriebsratswahl lief, sollte sie wegen dieses vermeintlichen Formfehlers abgebrochen werden. Danach versuchte die Geschäftsführung, sie für nichtig erklären zu lassen. In beiden Fällen scheiterte sie vor dem Lübecker Arbeitsgericht. Zuletzt wurde die Betriebsratswahl angefochten, und das war erfolgreich." Vor dem Landesarbeitsgericht läuft derzeit ein Berufungsverfahren. Die Entscheidung soll am 9. Juli fallen. Möglicherweise muss die Wahl dann wiederholt werden.
"Das wäre tragisch", sagt der Betriebsratsvorsitzende, "da sich dann wohl niemand mehr traut zu kandidieren."
Leserkommentare:
ACHIM CONDIT 13.06.2008 08:40 Meuterei im Hagebaumarkt Für sehr bedenklich halte ich die Reaktion der Geschäftsleitung. Wer korrekt mit Mitarbeitern umgeht und Mitarbeiterrechte respektiert, braucht auch keinen Betriebsrat zu fürchten. Wenn es bei Fa. Wigger bereits "offene Türen " geben soll, dann wäre doch solch ein Betriebsrat eine enorme Bereichung und positiv für die Motivation der Mitarbeiter. Oder hat die Fa. Wigger gegenüber den Mitarbeitern etwas zu verbergen? Achim Condit aus Ostfildern bei Stuttgart
THOMAS SIWIRIKOW 13.06.2008 22:33 Meuterei hagebaumarkt eutin Interne Angelegenheiten haben in der Öffentlichkeit nichts zu suchen. Es schadet dem Ansehen der Firma und der Mitarbeiter. Bleiben die Kunden weg, sind Arbeitsplätze gefährdet. (siehe Beispiel lidl-Märkte) Der Kunde ist unser Arbeitgeber nicht die Geschäftsleitung! Ein Mitarbeiter hagebaumarkt-eutin
ANONYM 14.06.2008 00:32 Absolute Sauerei Was da im hagebaumarkt vor sich geht ist eine Sauerei. So muss man sich nicht wundern, wenn die Kunden ausbleiben. Jedoch ist der hagebau in Eutin der einzige baumarkt mit sehr nettem Personal. Und wirklich kompetenter laden, da kann bremer viel von lernen! ANONYM 14.06.2008 08:31 Meuterei ? Sehr bedauerlich finde ich die Mediengestaltung. Wir leben in einer echten Demokratie und wenn über die Medien ein Bild über etwas aufgebaut wird, sollte es doch objektiv geschehen - nicht einseitig, lückenhaft und aus dem Kontext gerissen. Der Verfasser hat sich hier überhaupt nicht mit Ruhm bekleckert, ganz im Geggenteil. Ein Schaden für die Grundfeste der Demokratie. Niemand hat etwas gegen einen Betriebsrat, der den Betrieb zur Erhaltung des Betiriebes berät. "DDR" war einmal, jetzt sind wir in der Realität angekommen. Ich erinnere an den Sänger Reinhard Mey mit seinem Lied "Was in der Zeitung steht". Wer es nicht kennt hier kurz zusammen gefasst: Ein Finanzbeamter wird in einem Zeitungsartikel in einem Finazskandal verwechselt - die Zeitung zeigt auf Anfrage keine Verantwortung - der Ruf (das Leben) des Menschen ist zerstört. Herr Daniel Hettwich und Herr Eck Gehm (Artikelverfasser) : Ungenügend, setzen sechs! PS: Allen unfair behandelten Personen meine Beileid, aber trotzdem - Machen Sie was draus!!! ANONYM 14.06.2008 11:03 Meuterei Medien, speziell Tageszeitungen, haben nach meiner Meinung die Pflicht neutral zu berichten. Das kann ich hier nicht feststellen. Auch sollten unter keinen Umständen die Namen von Betroffenen veröffentlicht werden. Im übrigen schadet derartige Berichterstattung eher als das sie irgendwem nützt. Sachverhalte werden hier verstümmelt wieder gegeben; als Beispiel sei hier der Ausgang des Gerichtsverfahrens genannt. Offensichtlich war ja wohl bei der BR-Wahl nicht alles in Ordnung, sonst wäre es ja kaum zu dem Beschluß gegen den BR gekommen. Ich würde mich als Leser freuen, wenn VORHER sauber recherchiert würde um dann mit mehr wahrem Hintergrund berichten zu können.
JUTTA KRIEGESKOTTE 14.06.2008 11:42 Meuterei? Als langjährige Mitarbeiterin des hagebaumarktes Eutin finde ich es ungeheuerlich solche Schlagzeilen in der Presse lesen zu müssen. Ein seit Jahrzehnten erfolgreichen Betrieb, der nachweislich sehr sozial mit seinen Mitarbeitern umgeht und ihnen auch in schwierigen, persönlichen Situationen hilft, auf solch eine Art und Weise darzustellen. Die Berichterstattung ist schlichtweg falsch. Zusammenhänge werden hier völlig unkorrekt wieder gegeben. So ist zum Beispiel eine individuelle Arbeitszeitregelung, welche den persönlichen Anforderungen eines Mitarbeiters hilft, eher eine Stärke denn eine Schwäche. Nach meinem Verständnis sollte ein Betriebsrat von der Mehrheit der Mitarbeiter gewählt werden um dann die Interessen , nicht nur einzelner, sondern aller Mitarbeiter zu vertreten. Auch kann es nicht das Ziel eines Betriebsrates sein, Zwist und Unruhe zu sähen und das Betriebsklima total zu vergiften. Eine kooperative Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung ist hier von Anfang an gar nicht erst versucht worden.
MARTIN WESTERHOFF 15.06.2008 06:10 Hagebaumarkt kein Einzelfall Ob sie nun Schlecker, LIDL oder nun eben Hagebaumarkt heissen - die Unternehmen, die Mitarbeiter nach Gutsherren-Art ausnutzen und schikanieren breiten sich leider immer mehr aus. Dahinter steht meist ein Firmen-Patriarch, der die Preise am liebsten über die Personalkostenschraube drückt. Das Vorgehen in diesem Fall ist leider absolut üblich für solche Unternehmen. Rechtlich machen diese Ausbeuter keinen Stich, deshalb versuchen sie es mit subtileren Methoden (Schikanieren des betroffenen Mitarbeiters, Detektiveinsätze usw.) Es gibt mehrere Fälle, in denen sich diese Mitarbeiter das Leben genommen haben! Wer hier von "offenen Türen" der Geschäftsleitung spricht, entlarvt sich selbst. Es geht nicht darum, sich in der Chefetage einzuschmeicheln und gut zu stellen, sondern um die Durchsetzung von Rechten, die JEDEM Mitarbeiter zustehen. Es geht hier auch nicht um eine "kooperative Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung", sondern um die Bildung eines Betriebsrates. Da kann die Geschäftsführung noch so viele Kommentare hier platzieren und um den heißen Brei herumreden - gewährt den Mitarbeitern ihre Grundrechte und ihr habt Ruhe im Unternehmen. Meine Solidarität habt ihr! KARSTEN WEBER 17.06.2008 09:26 Sicherlich kein Einzelfall! Skandale dieser Art gehören inzwischen fast zur Normalität. Unternehmen ignorieren nicht nur vernünftigen menschlichen Umgang, Rechtsbeugung ist inzwischen auch kein Tabu mehr. Ich bin fassungslos, daß sich bei jedem Skandal wieder Menschen finden, die sich mit ihrem Ausbeuter solidarisieren. Meine Sympathie liegt bei denjenigen, die sich wehren.
FLORIAN BOCKELMANN 18.06.2008 01:29 Gegen den Strom Schwimmen Schon merkwürdig, dass man die Grundrechte der Demokratie nicht mit einem Betriebsrat in Verbindung bringen kann Herr oder Frau Anonym 14.06.2008 08:31 und schon gar nicht mit einer öffentlichen Kritik in Form eines Artikels. Bis jetzt dachte ich die freie Meinungsäußerung ist zum größten Teil subjektiv, weil sich eine Meinung zu etwas eben aus persönlichen und damit subjektiven Erfahrungen bildet. Man kann natürlich auch einfach nur das nachreden, was andere einen sagen. Zudem konnte ich leider, oder soll ich sagen zum Glück, im Artikel 5 des Grundgesetzes nichts darüber finden, dass eine Meinung, die man in der Öffentlichkeit äußert objektiv zu sein hat. Artikel 5 (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt. (2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre. Es ist Ihnen aber sicherlich nicht entgangen, dass in diesem Baumarkt ein Mitarbeiter bespitzelt worden ist, der zufällig den Betriebsrat gegründet hat. Selbst wenn der Artikel, aus Ihrer Sicht, einseitig geschrieben worden ist, müsste selbst das bei Ihnen einen bitteren Beigeschmack hinterlassen haben !? Aber wie ich ihren Zeilen entnehmen darf, sind sie nicht nur darum besorgt wie es einer Frau Wigger oder dem Hagebaumarkt gehen könnte, nein sie sprechen denn doch allen unfair behandelten Personen ihr Beileid aus. Ich möchte hier noch zwei Dinge aus den Kommentaren zitieren und hinterfragen. Zum Einen hat Frau Kriegeskotte hier geschrieben, dass es doch eher eine Stärke als eine Schwäche des Betriebes sei individuelle Arbeitszeitregelung zu haben, welche den persönlichen Anforderungen eines Mitarbeiters helfen. Ja dem stimme ich voll und ganz zu, aber wenn ich dem Artikel nun glauben schenke ist die individuelle Arbeitszeit von Herrn Hettwich ein Non - Stopp - Job und ich weiß nicht wie das einem Familienvater bei seinen persönlichen Anforderungen helfen soll. Vielleicht können sie mir den Zusammenhang mal genauer erklären Frau Kriegeskotte !? Und zum Zweiten: „Skandale dieser Art gehören inzwischen fast zur Normalität“ Ist es wirklich schon so weit gekommen, dass Bespitzelung, Schikanieren und unter Drucksetzen von Mitarbeitern zum Alltag gehören ? Ich hoffe nicht und ich hoffe, dass durch mutige Menschen, die sich trauen auch mal gegen den Strom zu schwimmen, sich daran noch was ändern lässt. „Allen unfair behandelten Personen meine Beileid, ...“ MARION DEEGEN 18.06.2008 23:40 Grundgesetz Hallo Herr Bockelmann, sehr gut dass ihnen aufgefallen ist, dass das Grundgesetz die freie Meinungsäußerung bestätigt. ? Ist es nicht sinnvoll sich eine eigene Meinung zu bilden, indem mann sich wie im Falle einer Tageszeitung beide Parteien anhört und umfassend recherchiert? Intelligente Menschen machen das. Damit ist die Wahrscheinlichkeit einer echteren und gerechteren Situationsbeschreibung immens höher. Oder sind Sie da anderer Meinung? Ich verstehe auch nicht ganz, weshalb sich hier die Gewerkschaft verdi so einmischt. Ein Betriebsrat kann doch ohne weiteres von 3 Angestellten eingeführt werden. Wenn ich den Bericht richtig gelesen habe, gab es beim Arbeitsgericht eine Ablehung der Betriebsratswahl. Nun wird (weil Einspruch vom Betriebsrat erhoben wurde?) des Landesgericht nochmals aktiv werden. Dann ist doch alles gut, das höhere Gericht wird den Vorgang bestimmt gerecht (demokratisch) behandeln. Letzte Frage für mich: Wenn alles so schlimm ist, warum beschwert sich denn nur ein Mitarbeiter in der Öffentlichkeit? Und warum hört man mehrere Stimmen die für den Chef stimmen, wenn alles so schlimm sein soll? ANONYM 24.06.2008 01:25 Angst !!! Ich als Angestellter von diesem Betrieb kann nur sagen, dass ich Angst habe meine Arbeit zu verlieren, nur weil ich einen Betriebsrat unterstütze. Ich bin Herrn Hettwich sehr dankbar, dass er diese schwere Last auf sich genommen hat und in die Öffentlichkeit gegangen ist. Es ist natürlich leichter sich in der Öffentlichkeit gegen den Betriebsrat zu äußern, denn dies wird ja von der Geschäftsleitung unterstützt, bei einer Äußerung für den Betriebsrat ist Gegenteiliges der Fall, man muss Angst haben nicht das Selbe durch zu machen, was Herr Hettwich gerade durch macht. Danke und mach weiter so ! STEFFI ULBRICHT 30.06.2008 19:36 Was ist da nur im Norden los? Seit Tagen verfolge ich die spannende Diskussion. Sie macht mich wütend und traurig zugleich. Frau Wigger hatte mit Sicherheit die Möglichkeit vor Erscheinen des Artikels Stellung zu diesem zu nehmen. Ich gehe mal davon aus, dass sie es bewusst abgelehnt hat. Könnte es vielleicht auch sein, dass sie versucht hat den Artikel zu stoppen? Und was könnte alles im Vorhinein mit dem Beitrag im NDR gewesen sein … Frau Wigger wusste was gesendet werden sollte ... dies alles bietet reichlich Spekulationsstoff… (…soviel zu intelligenten Mensch und Recherchen …)! Das nur noch wenige Kollegen etwas von einem Missstand in der Firma wissen und die Familie Wigger plötzlich einen Heiligenschein aufgesetzt bekommt, ist psychologisch erklärbar. Unser Körper ist schon so konzipiert, dass wir schlimme Erlebnisse vergessen können und uns mit unseren Peinigern solidarisieren. Aber trotzdem liebe Hagebaumarkt-Mitarbeiter, wer bitte hat denn diesen BR gewählt? Es war doch nur der Formfehler, weshalb das Gericht gezweifelt hat???? Mir fällt dazu leider auch unsere deutsche Gesichte ein: nach 1945 gab es KEINEN der von 1933 bis 1945 mitgelaufen ist und im Osten finden wir heute auch KEINEN der bei der Stasi war … und bei Hagebau hat sicher KEINER gewählt oder gar unter der Marktleitung gelitten? Mal abgesehen davon, dass es für die Kämpfer im Baumarkt (das ist nicht nur D. Hettwich) sehr erniedrigend wirken muss, welcher Wandel vor sich geht, ist es völlig egal wie der Marktleiter heißt oder woher er kommt. Er wird immer die „weiterführende Hand“ der Firmenleitung sein. Sind D. Hettwich und seine mutigen Mitstreiter erstmal gegangen, werden sehr schnell wieder die „Domath-Zeiten“ einziehen! Frau Deegen, Ihre letzte Frage möchte ich so beantworten: Zivilcourage im Leben hat etwas mit innerer Größe und Reife zu tun… doch was ist nur gut daran, dass Menschen bespitzelt werden? Fehlt nur noch, dass Sie die Belegschaft zu Spenden (für Familie Wigger) aufrufen. Ich wünsche den mutigen Mitarbeitern Kraft!! Die stellv. Betriebsratsvorsitzende der QADmbH GRUSS-AN-HAGEBAU 14.07.2008 01:21 Gutsherrenart Die Berichte über "Gutsherrenart" eines Baumarktbetreibers sind leider nicht nur in S. H. zu finden. Als ehemaliger Mitarbeiter eines hagebaumarktes (mehr als 15 Jahre) habe ich einiges erlebt. Darunter waren auch persönliche Beleidigungen durch den Inhaber (es traf alle Mitarbeiter, nicht nur mich....) Betriebsratswahl, Versuche den Betriebsrat zu eleminieren, unterlaufen usw. Man hat sich akzeptiert aber man ist nicht ehrlich miteinander umgegangen. Mit Eintreten der jüngeren Generation in die GF wurde es "noch schlimmer", Tarifzugehörigkeit wurde gekündigt, seit Jahren keine Gehaltsveränderungen, Streichungen von Zulagen und Weihnachtsgeld, massiver Personalabbau, aber Investition in Verwaltung, EDV, Büros und gaaanz viele Dienstwagen. Die Baumarktmitarbeiter bringen die Tageseinnahmen aber weiterhin mit Privatwagen zur Bank... Da muss sich der Kunde nicht mehr über fehlende Verkäufer auf der Fläche, mürrische Kassiererinnen oder fehlende Beratung und Fachkompetenz wundern. Die guten, flexiblen Mitarbeiter sind weg, der Rest, der nicht kann oder findet, jetzt noch da. Es tut mir leid, aber der ich muss immer wieder sagen: Der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken... Schreiben Sie Ihren eigenen Kommentar
Geschrieben von chef
in gewerkschaft
um
12:55
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Tags für diesen Artikel: arbeitsrecht, daniel hettwich, gewerkschaft, hagebaumarkt eutin, ver.di, verdi, wirtschaft
Es besteht doch oftmals ein Interessenskonflikt - und manchmal kann es auch ein genervter Mitarbeiter sein, der als Don Quichote agiert.
Ohne jemandem den Wind aus dem Segel nehmen zu wollen, aber ich glaube nicht, dass ein Betriebsrat die wirklichen "Probleme" in solchen Betrieben löst.
Auch ich habe schon diverse Erfahrungen als Mitarbeiter machen dürfen!
ein ehemaliger Mitarbeiter dieses Unternehmens