Donnerstag, 3. April 2008
Mobbing und Arbeitsschutz: Krankenpflegepersonal raus aus der ver.di
Flaschen an der Macht, und Firmenbestatter getrieben. Der Tarifabschluss TV-L / TVöD im Öffentlichen Dienst, März/April 2008, war als Wunderwaffe gegen die steigende Verarmung der Beschäftigten in der Intensivpflege, für das nicht ärztliche Personal in den operativen Bereichen, und für das Pflegepersonal auf den Bettenstationen, sowie für das Pflegepersonal in der Altenpflege, und auch für die Physiotherapeuten (Krankenpflegepersonal), nicht geeignet.
Die ver.di als Einheitsgewerkschaft für den öffentlichen Dienst zeigte sich als Gewerkschaft für Sesselpfurzer und für Sesselpfurzerei. Das Krankenpflegepersonal blieb mal wieder, auch was die Arbeitsüberlastung anging, völlig auf der Strecke. Von Neueinstellungen war kaum die Rede. Es war an der Zeit die Arbeitsüberlastung für das Krankenpflegepersonal zu beenden. Deshalb galt es für die zuvor genannten Berufskreise die Geschicke in der gewerkschaftlichen Arbeit selbst zu organisieren. Ein Ausweg hätte die Gewerkschaft BIG sein können. Das Krankenpflegepersonal als ver.di-Mitglieder hatte das Anrecht Beiträge zu zahlen, die Tarifrunden mit Tarifzahlungen waren das vorrangige Ziel der ver.di, - die Verringerung der Arbeitsüberlastung spielte in den Tarifauseinandersetzungen eine untergeortnete Rolle. Das Tariftreiben der ver.di reichte schon lange nicht mehr. Vielmehr hätte sich die ver.di als Gewerkschaft der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, der Krankenhäuser, und der Unikliniken zur Bekämpfung von Mobbing und Arbeitsüberlastung einsetzen müssen, da dies in den zuvor genannten Bereichen weit verbreitet war. Auf der Fahne der ver.di hätte der Arbeitsschutz auf Platz 1 stehen müssen. Dem war offensichtlich nicht so. Der angebotene Rechtsschutz hinsichtlich Beschwerden gegen Vorgesetzte und Personalentscheider zeigte sich in so manchen Fällen als äusserst fragwürdig, besonders dann, wenn es um Mobbing und Arbeitsüberlastung ging.
Vielmehr wurde unter der Fahne der ver.di langjährig (und ungewollt ?) ein System der Beziehungsgeflechte und Netzwerke geschaffen, was Mobbing und Arbeitsüberlastung am Arbeitsplatz eher verstärkte, aber auf keinen Fall eleminierte. Vor allem das Krankenpflegepersonal hatte mit Mobbing am Arbeitsplatz und mit Arbeitsüberlastung zu kämpfen. Hier gegen hatte die ver.di in den letzten 15 - 20 Jahren sehr wenig zu bieten. Hierzu auch die folgenden Beiträge: ARBEITSZEITGESETZ KANN FÜR KRANKENPFLEGEPERSONAL DURCH DEN TARIFVERTRAG TV-L NRW AUSHEBELT WERDEN, VER.DI NRW STIMMTE DEM TV-L NRW ZU, so wie dem Beitrag, ARBEITSÜBERLASTUNG IN DEN KRANKENHÄUSERN: IMMER NOCH NICHT ABGESTELLT ! Vielmehr konnte in den letzten ca. 15 Jahren immer wieder beobachtet werden, wie sich die Beziehungsgeflechte und die Neztzwerke in den Unternehmen zwischen den Personalentscheidern, Vorgesetzten, und den langjährigen (ver.di-)Mitglieder der Mitarbeitervertretungen ausgebaut wurde. Vielfach wurden diese Beziehungsgeflechte und Netzwerke zur Steigerung der Stellenkorruption um bequeme Jobs in der Personalabteilung, in der Verwaltung, sowie zur Besetzung von Schlüsselpositionen, genutzt.
Nicht selten konnten hier enge Verwantschaftsgrade oder nahe Bekanntschaftsgrade beobachtet werden. Diese Beziehungsgeflechte und Netzwerke reichten bis in die Behörden, und somit entstand vielfach in den Unternehmen und in den Behörden ein Netzwerk, dass geradezu geeignet war, Mobbing gegen Einzelne oder gegen Gruppen betreiben zu können. Die Arbeitsüberlastung des Krankenpflegepersonals konnte so lange Zeit vertuscht werden, was das Mobbing am Arbeitsplatz verstärkte. Eine Entflechtung solcher Systeme gab es, wenn überhaupt, nur zufällig und punktuell, aber niemals wurden solche Systeme völlig vernichtet. Das führte in der Langzeitentwicklung dazu, dass sich ein 3-Klassen-System entwickelte, - 1. Klasse: die langjährig tätigen Vorgesetzten als Mobber, 2. Klasse: deren Verrichtungsgehilfen und Erfüllungsgehilfen bei Mobbing und Arbeitsüberlastung um die 3. Klasse "klein zu halten", die wiederum aus "Neuankömmlingen" sowie "Frischfleisch" bestand und die meiste Last der Arbeitüberlastung und Benachteiligung zu tragen hatte. Prevelegiert wurde die 1. Klasse z. B. bei der innerbetrieblichen Weiterbildung, bei Erholungsurlaub, bei familienfreundlicher Dienstplangestaltung mit wenig Arbeitsbelastung, bei gesetzlich zugesichertem Bildungsurlaub, bei Begünstigungen zu lukrativen Jobs, und bei Überstundenfrei, und bei der Pausengestaltung.
Da sich dieses System der Beziehungsgeflechte und Netzwerke in vielen Bereichen etabliert hatte, war klar, dass so auch die Schweigepflicht z. B. in den Personalabteilungen, den Mitarbeitervertretungen, und bei den Behörden aufgeweicht wurde, was eher der 3. Klasse zum Nachteil wurde, was aber vielfach der 1. Klasse egal war, was vielfach (gewollt oder ungewollt ?) die Arbeitsüberlastung und das Mobbing verstärkte. Zu tragen hatte diesen Umstand die 3. Klasse, wobei diese ohnehin von der 1. Klasse und der 2. Klasse nur vorübergehend geduldet war, bis die Arbeitsüberlastung abgearbeitet wurde, und die 3. Klasse ausgelaugt und krankheitsbedingt zu kündigen, oder mit “mobbbingtypischen Verhaltensweisen“ weg zu mobben war. Zudem setzte sich die ver.di vehement für den TV-L ein, ein Vertragswerk, was derart umfangreich und kompliziert war, dass es von den Personalentscheidern in vollem Umfang nicht beherrscht werden konnte. Es kam zu Fehlinterpretationen, so wie zu Nichtzahlung von tarifvertraglich zugesicherten Beträgen, sowie zu Rechtstreitigkeiten. Das Chaos in den Amtsstuben der Personalentscheider blieb mehr oder weniger bestehen. Für die völlige Klarheit des Textes im TV-L wurde seitens der ver.di vor dem Vertragsabschluss nicht Sorge getragen, - auch zum Nachteil des Krankenpflegepersonals - .
Ich meine, besser raus aus der ver.di, - das spart zumindest Geld - . Ein weiterer Grund für das Krankenpflegepersonal der ver.di den Rücken zu kehren war, das eine Erneuerung der ver.di kaum möglich war, - da viele Altgediente von der Stellenkorruption und vom System profitierten - . Und falls überhaupt eine Erneuerung das Ziel gewesen wäre, dann hätte dies auch nicht viel gebracht, da die Erneuerung viel zu lange gedauert hätte. Für sehr viele Beschäftigten des Krankenpflegepersonals, welche die Arbeitsüberlastung zu tragen hatten, wäre die Erneuerung ohnehin zu spät gekommen, da viele Beschäftigten wegen der langjährigen Arbeitsüberlastung die Erwerbsminderungsrente + Sozialhilfe hätten antreten müssen, was im Übrigen auch geschah.
Merkwürdig dabei: Die Bundesagentur für Arbeit, die Deutsche Rentenversicherung, und auch die Krankenkassen führten Umschulungen zur Krankenpflege durch. Hierbei wurde klar, dass sich das "Frischfleisch zum Verschleiss in der Arbeitsüberlastung an der Pflegefront, sowie im arbeitsüberlasteten operativen Bereich," auch aus solchen Umschülerinnen und Umschüler rekrutierte.
Pikant dabei: Die zuvor genannten Behörden und Krankenkassen waren weitreichend und langjährig von der ver.di durchsetzt. Eine Erneuerung der ver.di von innen zu Gunsten des Krankenpflegepersonals wäre aber auch daran gescheitert, da die ohnehin überversorgten Beamten in der ver.di ein erhebliches Wörtchen mit zureden hatten, damit die Überversorgtheit der Beamten auch so blieb. Auch hier half die Stellenkorruption und der Lobbyismus. Die ohnehin überversorgten Beamten waren an der Besitztumswahrung interessiert, die ver.di wiederum interessierte "der übrig gebliebene Mittelstand im öffentlichen Dienst". Und wie jeder wusste, schmolz rapide die Anzahl des Mittelstandes, insbesondere im Bereich der Angestellten, Arbeiterinnen, und Arbeiter. Das der "Mittelstand" gewart werden musste, zeigte sich auch daran, dass immer mehr Familien vom Mittelstand in die Armut abrutschten, was vermehrt den Verlust des Areitsplatzes und das verringerte Einkommen aus sonstigen Gründen (z. B. Inflation, Billiglöhnerei, Korruption , Heuschrecken , Flaschen an der Macht, und Firmenbestatter ) als Hintergrund hatte. Das aber führte vermehrt dazu, dass die Betroffen Haus und Hof, sowie die Eigentumswohnungen verkaufen mussten, was den Preisverfall auf dem deutschen Immobilienmarkt zur Folge hatte. "Der übrig gebliebene Mittelstand im öffentlichen Dienst" freute dies, da doch Schnäppchen in einer Zwangsversteigerung beim Amtsgericht immer häufiger waren.
Da blieb die Frage: Wieso etwas ändern ? Z. B. hätte im Bereich der administrativen Sesselpfurzerei Einsparungen vorgenommen werden, die zu Gunsten des arbeitsüberlasteten Krankenpflegepersonals hätte gehen können. Stattdessen erkrankte das arbeitsüberlastete Krankenpflegepersonal und wurde über die administrativen Ebenen der Vorgesetzten auch mit “mobbbingtypischen Verhaltensweisen“ weggemobbt, z. B zur Bundesagentur für Arbeit, und z. B. in die Erwerbsminerungsrente, oder in die Erwerbsunfähigkeitsrente. Aber warum sollte das Krankenpflegepersonal in die Gewerkschaft BIG eintreten ? Ein Grund: Die (hoffentlich schnelle) Erneuerung und Veränderung, welche von der ver.di kaum zu erwarten war. Dennoch sollten sich die angesprochenen Personenkreise zunächst selbst ein Bild von der Gewerkschaft für Beschäftigte im Gesundheitswesen BIG machen.Das Beste ist vorab sich mal auf der Internetseite umzuschauen und sich informieren, z. B.das Tarifkonzept PMTV 2000 der BIG.
Ob die Gewerkschaft mit ihrem Vertragswerk angeglichen an den alten BAT + TV-L für das Krankenpflegepersonal ansprechend ist, wäre zu erörtern, da sich Gewerkschaften in ihrer Organisation auch fehlentwickeln können, z. B. wie die ver.di, die eine Herachie-Gewerkschaft geworden ist. Bei der ver.di, und um die ver.di, so auch bei anderen grossen Gewerkschaften, grassierte zudem die Seuche der Stellenkorruption, was bei kleinen Gewerkschaften (noch) nicht zu erwarten war. Die BIG hatte noch nicht genügend Mitglieder, um einen Streik zu organisieren. Die Veränderungen am Arbeitsplatz waren vorrangig. Ich meine, es sollten (zunächst ?) neben den Berufstätigen im Krankenpflegebereich, auch diejenigen Personenkreise aus dem Krankenpflegebereich Mitglieder werden, die aus Frust, Arbeitsüberlastung, Mobbing, Unterbezahlung, oder aus gesundheitlichen Gründen aus dem Job aussteigen mussten. Falls denn diese Personenkreise noch genügend Kraft haben sollten, um Veränderungen im Krankenpflegebereich zu bewerkstelligen, könnten sie in die BIG eintreten, und sie könnten sich für diese Veränderungen einsetzen. Aber gerade die Personenkreise, die wegen der mehr als miesen Arbeitsbedingungen im Krankenpflegebereich auch krankheitsbedingt die Segel streichen mussten, aber - noch im Arbeitsverältnis sind - , sollten sich gewerkschaftlich organisieren. Zudem könnte sich hier ein völlig neues Aufgabengebiet für rausgemobbte ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zeigen. Die Gewerkschaftsarbeit im Hintergrund war schon immer genau so wichtig, wie die Gewerkschaftsarbeit in den Mitarbeitervertretungen in den Unternehmen selbst. Noch wichtiger waren auch an dieser Stelle lebenserfahrene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die mitwirkten. Es gibt sicherlich Gründe in die BIG einzutreten, und es gibt sicherlich Gründe dies nicht zu tun.
Fakt war jedoch, dass das Krankenflegepersonal gewerkschaftlich völlig mangelhaft durch die ver.di organisiert war. Es bedurfte schon länger der Veränderung. Die Interessen des Krankenpflegepersonals mussten endlich seitens der Betroffenen selbst gesteuert werden. Die BIG könnte eine Alternative für das Krankenpflegepersonal zur ver.di sein oder werden, schon deswegen, weil die ver.di das Krankenpflegepersonal nicht wirklich ausreichend vertrat. Und ob die ver.di den TV-L hinsichtlich der Arbeitsüberlastung und der Arbeitszeiten mit dem Arbeitgeber zusammen überarbeitet bekommt, durfte bezweifelt werden, - denn es hätte vielmehr Pflegepersonal eingestellt werden müssen, aber hierzu wurde das Geld seitens der Bundesregierung oder der Länderregierungen nicht zur Verfügung gestellt - . Zudem wurde an der Arbeitszeit in den Bereitschaftsdiensten nichts geändert, - die Arbeitsüberlastung wurde weiterhin durch den TV-L geregelt - . Ein Grund mehr die Einrichtungen als Unternehmen im Gesundheitswesen wegen des TV-L unter Generalverdacht in Sachen Arbeitsüberlastung zu nehmen. Die Ämter für Arbeitsschutz, die Gesundheitsämter, und die Gewerbeaufsichtsämter hatten sich auf den Dauereinsatz einzustellen, wenn es darum ging die Arbeitsüberlastung zu bekämpfen. Aber anstatt das die ver.di und die Arbeitgeber sich für Neueinstellung aussprachen, wurde in der Hauptsache der Tarifverhandlungen die Gehälter im öffentlichen Dienst angehoben, was daszu führte, dass viele kleinere Krankenhäuser in der Öffentlichkeit schon mal die Zahlungsunfähigkeit für die Zukunft vorraussagten.
Die Schliessung zahlreicher Krankenhäuser, oder zumindest ganzer Fachbereiche in verschiedenen Krankenhäusern, war absehbar, was die Freisetzung von Krankenpflegepersonal zur Folge haben musste. Schön für die Arbeitgeber, denn so konnte das rausgemobbte und rausgeschmissene Krankenpflegepersonal zu Billiglöhnerei wieder eingestellt werden, - das Übliche, wie vielfach schon in der Vergangenheit in anderen Unternehmen durchgeführt ! Geplant oder Zufall - ? Oder folgte die ver.di dem politischen Willen, - wie so oft in der Vergangenheit ? - . Klar war, dass die nächste Mobbing-Welle in Form von “mobbbingtypischen Verhaltensweisen" in den Krankenhäusern und den Kliniken zu erwarten war ! Und was wurde dagegen getan ? Ich meine, Mobbing, Korruption, und Arbeitsschutz muss Wahlkampfthema werden. Gruss Tom
Die ver.di als Einheitsgewerkschaft für den öffentlichen Dienst zeigte sich als Gewerkschaft für Sesselpfurzer und für Sesselpfurzerei. Das Krankenpflegepersonal blieb mal wieder, auch was die Arbeitsüberlastung anging, völlig auf der Strecke. Von Neueinstellungen war kaum die Rede. Es war an der Zeit die Arbeitsüberlastung für das Krankenpflegepersonal zu beenden. Deshalb galt es für die zuvor genannten Berufskreise die Geschicke in der gewerkschaftlichen Arbeit selbst zu organisieren. Ein Ausweg hätte die Gewerkschaft BIG sein können. Das Krankenpflegepersonal als ver.di-Mitglieder hatte das Anrecht Beiträge zu zahlen, die Tarifrunden mit Tarifzahlungen waren das vorrangige Ziel der ver.di, - die Verringerung der Arbeitsüberlastung spielte in den Tarifauseinandersetzungen eine untergeortnete Rolle. Das Tariftreiben der ver.di reichte schon lange nicht mehr. Vielmehr hätte sich die ver.di als Gewerkschaft der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, der Krankenhäuser, und der Unikliniken zur Bekämpfung von Mobbing und Arbeitsüberlastung einsetzen müssen, da dies in den zuvor genannten Bereichen weit verbreitet war. Auf der Fahne der ver.di hätte der Arbeitsschutz auf Platz 1 stehen müssen. Dem war offensichtlich nicht so. Der angebotene Rechtsschutz hinsichtlich Beschwerden gegen Vorgesetzte und Personalentscheider zeigte sich in so manchen Fällen als äusserst fragwürdig, besonders dann, wenn es um Mobbing und Arbeitsüberlastung ging.
Vielmehr wurde unter der Fahne der ver.di langjährig (und ungewollt ?) ein System der Beziehungsgeflechte und Netzwerke geschaffen, was Mobbing und Arbeitsüberlastung am Arbeitsplatz eher verstärkte, aber auf keinen Fall eleminierte. Vor allem das Krankenpflegepersonal hatte mit Mobbing am Arbeitsplatz und mit Arbeitsüberlastung zu kämpfen. Hier gegen hatte die ver.di in den letzten 15 - 20 Jahren sehr wenig zu bieten. Hierzu auch die folgenden Beiträge: ARBEITSZEITGESETZ KANN FÜR KRANKENPFLEGEPERSONAL DURCH DEN TARIFVERTRAG TV-L NRW AUSHEBELT WERDEN, VER.DI NRW STIMMTE DEM TV-L NRW ZU, so wie dem Beitrag, ARBEITSÜBERLASTUNG IN DEN KRANKENHÄUSERN: IMMER NOCH NICHT ABGESTELLT ! Vielmehr konnte in den letzten ca. 15 Jahren immer wieder beobachtet werden, wie sich die Beziehungsgeflechte und die Neztzwerke in den Unternehmen zwischen den Personalentscheidern, Vorgesetzten, und den langjährigen (ver.di-)Mitglieder der Mitarbeitervertretungen ausgebaut wurde. Vielfach wurden diese Beziehungsgeflechte und Netzwerke zur Steigerung der Stellenkorruption um bequeme Jobs in der Personalabteilung, in der Verwaltung, sowie zur Besetzung von Schlüsselpositionen, genutzt.
Nicht selten konnten hier enge Verwantschaftsgrade oder nahe Bekanntschaftsgrade beobachtet werden. Diese Beziehungsgeflechte und Netzwerke reichten bis in die Behörden, und somit entstand vielfach in den Unternehmen und in den Behörden ein Netzwerk, dass geradezu geeignet war, Mobbing gegen Einzelne oder gegen Gruppen betreiben zu können. Die Arbeitsüberlastung des Krankenpflegepersonals konnte so lange Zeit vertuscht werden, was das Mobbing am Arbeitsplatz verstärkte. Eine Entflechtung solcher Systeme gab es, wenn überhaupt, nur zufällig und punktuell, aber niemals wurden solche Systeme völlig vernichtet. Das führte in der Langzeitentwicklung dazu, dass sich ein 3-Klassen-System entwickelte, - 1. Klasse: die langjährig tätigen Vorgesetzten als Mobber, 2. Klasse: deren Verrichtungsgehilfen und Erfüllungsgehilfen bei Mobbing und Arbeitsüberlastung um die 3. Klasse "klein zu halten", die wiederum aus "Neuankömmlingen" sowie "Frischfleisch" bestand und die meiste Last der Arbeitüberlastung und Benachteiligung zu tragen hatte. Prevelegiert wurde die 1. Klasse z. B. bei der innerbetrieblichen Weiterbildung, bei Erholungsurlaub, bei familienfreundlicher Dienstplangestaltung mit wenig Arbeitsbelastung, bei gesetzlich zugesichertem Bildungsurlaub, bei Begünstigungen zu lukrativen Jobs, und bei Überstundenfrei, und bei der Pausengestaltung.
Da sich dieses System der Beziehungsgeflechte und Netzwerke in vielen Bereichen etabliert hatte, war klar, dass so auch die Schweigepflicht z. B. in den Personalabteilungen, den Mitarbeitervertretungen, und bei den Behörden aufgeweicht wurde, was eher der 3. Klasse zum Nachteil wurde, was aber vielfach der 1. Klasse egal war, was vielfach (gewollt oder ungewollt ?) die Arbeitsüberlastung und das Mobbing verstärkte. Zu tragen hatte diesen Umstand die 3. Klasse, wobei diese ohnehin von der 1. Klasse und der 2. Klasse nur vorübergehend geduldet war, bis die Arbeitsüberlastung abgearbeitet wurde, und die 3. Klasse ausgelaugt und krankheitsbedingt zu kündigen, oder mit “mobbbingtypischen Verhaltensweisen“ weg zu mobben war. Zudem setzte sich die ver.di vehement für den TV-L ein, ein Vertragswerk, was derart umfangreich und kompliziert war, dass es von den Personalentscheidern in vollem Umfang nicht beherrscht werden konnte. Es kam zu Fehlinterpretationen, so wie zu Nichtzahlung von tarifvertraglich zugesicherten Beträgen, sowie zu Rechtstreitigkeiten. Das Chaos in den Amtsstuben der Personalentscheider blieb mehr oder weniger bestehen. Für die völlige Klarheit des Textes im TV-L wurde seitens der ver.di vor dem Vertragsabschluss nicht Sorge getragen, - auch zum Nachteil des Krankenpflegepersonals - .
Ich meine, besser raus aus der ver.di, - das spart zumindest Geld - . Ein weiterer Grund für das Krankenpflegepersonal der ver.di den Rücken zu kehren war, das eine Erneuerung der ver.di kaum möglich war, - da viele Altgediente von der Stellenkorruption und vom System profitierten - . Und falls überhaupt eine Erneuerung das Ziel gewesen wäre, dann hätte dies auch nicht viel gebracht, da die Erneuerung viel zu lange gedauert hätte. Für sehr viele Beschäftigten des Krankenpflegepersonals, welche die Arbeitsüberlastung zu tragen hatten, wäre die Erneuerung ohnehin zu spät gekommen, da viele Beschäftigten wegen der langjährigen Arbeitsüberlastung die Erwerbsminderungsrente + Sozialhilfe hätten antreten müssen, was im Übrigen auch geschah.
Merkwürdig dabei: Die Bundesagentur für Arbeit, die Deutsche Rentenversicherung, und auch die Krankenkassen führten Umschulungen zur Krankenpflege durch. Hierbei wurde klar, dass sich das "Frischfleisch zum Verschleiss in der Arbeitsüberlastung an der Pflegefront, sowie im arbeitsüberlasteten operativen Bereich," auch aus solchen Umschülerinnen und Umschüler rekrutierte.
Pikant dabei: Die zuvor genannten Behörden und Krankenkassen waren weitreichend und langjährig von der ver.di durchsetzt. Eine Erneuerung der ver.di von innen zu Gunsten des Krankenpflegepersonals wäre aber auch daran gescheitert, da die ohnehin überversorgten Beamten in der ver.di ein erhebliches Wörtchen mit zureden hatten, damit die Überversorgtheit der Beamten auch so blieb. Auch hier half die Stellenkorruption und der Lobbyismus. Die ohnehin überversorgten Beamten waren an der Besitztumswahrung interessiert, die ver.di wiederum interessierte "der übrig gebliebene Mittelstand im öffentlichen Dienst". Und wie jeder wusste, schmolz rapide die Anzahl des Mittelstandes, insbesondere im Bereich der Angestellten, Arbeiterinnen, und Arbeiter. Das der "Mittelstand" gewart werden musste, zeigte sich auch daran, dass immer mehr Familien vom Mittelstand in die Armut abrutschten, was vermehrt den Verlust des Areitsplatzes und das verringerte Einkommen aus sonstigen Gründen (z. B. Inflation, Billiglöhnerei, Korruption , Heuschrecken , Flaschen an der Macht, und Firmenbestatter ) als Hintergrund hatte. Das aber führte vermehrt dazu, dass die Betroffen Haus und Hof, sowie die Eigentumswohnungen verkaufen mussten, was den Preisverfall auf dem deutschen Immobilienmarkt zur Folge hatte. "Der übrig gebliebene Mittelstand im öffentlichen Dienst" freute dies, da doch Schnäppchen in einer Zwangsversteigerung beim Amtsgericht immer häufiger waren.
Da blieb die Frage: Wieso etwas ändern ? Z. B. hätte im Bereich der administrativen Sesselpfurzerei Einsparungen vorgenommen werden, die zu Gunsten des arbeitsüberlasteten Krankenpflegepersonals hätte gehen können. Stattdessen erkrankte das arbeitsüberlastete Krankenpflegepersonal und wurde über die administrativen Ebenen der Vorgesetzten auch mit “mobbbingtypischen Verhaltensweisen“ weggemobbt, z. B zur Bundesagentur für Arbeit, und z. B. in die Erwerbsminerungsrente, oder in die Erwerbsunfähigkeitsrente. Aber warum sollte das Krankenpflegepersonal in die Gewerkschaft BIG eintreten ? Ein Grund: Die (hoffentlich schnelle) Erneuerung und Veränderung, welche von der ver.di kaum zu erwarten war. Dennoch sollten sich die angesprochenen Personenkreise zunächst selbst ein Bild von der Gewerkschaft für Beschäftigte im Gesundheitswesen BIG machen.Das Beste ist vorab sich mal auf der Internetseite umzuschauen und sich informieren, z. B.das Tarifkonzept PMTV 2000 der BIG.
Ob die Gewerkschaft mit ihrem Vertragswerk angeglichen an den alten BAT + TV-L für das Krankenpflegepersonal ansprechend ist, wäre zu erörtern, da sich Gewerkschaften in ihrer Organisation auch fehlentwickeln können, z. B. wie die ver.di, die eine Herachie-Gewerkschaft geworden ist. Bei der ver.di, und um die ver.di, so auch bei anderen grossen Gewerkschaften, grassierte zudem die Seuche der Stellenkorruption, was bei kleinen Gewerkschaften (noch) nicht zu erwarten war. Die BIG hatte noch nicht genügend Mitglieder, um einen Streik zu organisieren. Die Veränderungen am Arbeitsplatz waren vorrangig. Ich meine, es sollten (zunächst ?) neben den Berufstätigen im Krankenpflegebereich, auch diejenigen Personenkreise aus dem Krankenpflegebereich Mitglieder werden, die aus Frust, Arbeitsüberlastung, Mobbing, Unterbezahlung, oder aus gesundheitlichen Gründen aus dem Job aussteigen mussten. Falls denn diese Personenkreise noch genügend Kraft haben sollten, um Veränderungen im Krankenpflegebereich zu bewerkstelligen, könnten sie in die BIG eintreten, und sie könnten sich für diese Veränderungen einsetzen. Aber gerade die Personenkreise, die wegen der mehr als miesen Arbeitsbedingungen im Krankenpflegebereich auch krankheitsbedingt die Segel streichen mussten, aber - noch im Arbeitsverältnis sind - , sollten sich gewerkschaftlich organisieren. Zudem könnte sich hier ein völlig neues Aufgabengebiet für rausgemobbte ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zeigen. Die Gewerkschaftsarbeit im Hintergrund war schon immer genau so wichtig, wie die Gewerkschaftsarbeit in den Mitarbeitervertretungen in den Unternehmen selbst. Noch wichtiger waren auch an dieser Stelle lebenserfahrene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die mitwirkten. Es gibt sicherlich Gründe in die BIG einzutreten, und es gibt sicherlich Gründe dies nicht zu tun.
Fakt war jedoch, dass das Krankenflegepersonal gewerkschaftlich völlig mangelhaft durch die ver.di organisiert war. Es bedurfte schon länger der Veränderung. Die Interessen des Krankenpflegepersonals mussten endlich seitens der Betroffenen selbst gesteuert werden. Die BIG könnte eine Alternative für das Krankenpflegepersonal zur ver.di sein oder werden, schon deswegen, weil die ver.di das Krankenpflegepersonal nicht wirklich ausreichend vertrat. Und ob die ver.di den TV-L hinsichtlich der Arbeitsüberlastung und der Arbeitszeiten mit dem Arbeitgeber zusammen überarbeitet bekommt, durfte bezweifelt werden, - denn es hätte vielmehr Pflegepersonal eingestellt werden müssen, aber hierzu wurde das Geld seitens der Bundesregierung oder der Länderregierungen nicht zur Verfügung gestellt - . Zudem wurde an der Arbeitszeit in den Bereitschaftsdiensten nichts geändert, - die Arbeitsüberlastung wurde weiterhin durch den TV-L geregelt - . Ein Grund mehr die Einrichtungen als Unternehmen im Gesundheitswesen wegen des TV-L unter Generalverdacht in Sachen Arbeitsüberlastung zu nehmen. Die Ämter für Arbeitsschutz, die Gesundheitsämter, und die Gewerbeaufsichtsämter hatten sich auf den Dauereinsatz einzustellen, wenn es darum ging die Arbeitsüberlastung zu bekämpfen. Aber anstatt das die ver.di und die Arbeitgeber sich für Neueinstellung aussprachen, wurde in der Hauptsache der Tarifverhandlungen die Gehälter im öffentlichen Dienst angehoben, was daszu führte, dass viele kleinere Krankenhäuser in der Öffentlichkeit schon mal die Zahlungsunfähigkeit für die Zukunft vorraussagten.
Die Schliessung zahlreicher Krankenhäuser, oder zumindest ganzer Fachbereiche in verschiedenen Krankenhäusern, war absehbar, was die Freisetzung von Krankenpflegepersonal zur Folge haben musste. Schön für die Arbeitgeber, denn so konnte das rausgemobbte und rausgeschmissene Krankenpflegepersonal zu Billiglöhnerei wieder eingestellt werden, - das Übliche, wie vielfach schon in der Vergangenheit in anderen Unternehmen durchgeführt ! Geplant oder Zufall - ? Oder folgte die ver.di dem politischen Willen, - wie so oft in der Vergangenheit ? - . Klar war, dass die nächste Mobbing-Welle in Form von “mobbbingtypischen Verhaltensweisen" in den Krankenhäusern und den Kliniken zu erwarten war ! Und was wurde dagegen getan ? Ich meine, Mobbing, Korruption, und Arbeitsschutz muss Wahlkampfthema werden. Gruss Tom
Geschrieben von Tom
in gewerkschaft
um
15:05
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Tags für diesen Artikel: beamte, berufe im gesundheitswesen, big; sesselpfurzer, gewerkschaft, sesselpfurzerei, wirtschaftskrieg
Aufgenommen: Sep 26, 16:34